SwimRun in Deutschland: Ein Nischensport mit großem Potenzial

29 January 2025
von akunamatata / Jean-Marie Gueye SwimRun France

Interview mit Michael gerlach

[übersetzt mit DeepL]

Im Herzen Europas, wo Wälder auf Seen treffen und sich Pfade durch malerische Landschaften schlängeln, beginnt der SwimRun – ein Sport, der aus schwedischem Einfallsreichtum entstanden ist – langsam seinen Platz zu finden. Mit den Augen von Michael Gerlach, einer Schlüsselfigur der deutschen SwimRun-Gemeinschaft, erkunden wir, wie sich der SwimRun entwickelt, Herausforderungen meistert und einen einzigartigen Geist der Kameradschaft pflegt.

Die Schnittmenge von Natur und Ausdauer

Stellt Euch vor, Ihr lauft durch dichte Wälder, taucht in kristallklare Seen und navigiert durch unwegsames Gelände – und das alles an einen Partner gebunden. Das ist SwimRun, ein Ausdauersport, der Trailrunning und Schwimmen im offenen Wasser zu einem fließenden, ununterbrochenen Abenteuer verbindet. Obwohl der SwimRun weltweit an Popularität gewonnen hat, insbesondere in Skandinavien und Frankreich, ist er in Deutschland – einem Land, das für seine Triathlons, Trails und Radrennen bekannt ist – noch relativ unbekannt. Doch unter der Oberfläche entsteht eine wachsende Leidenschaft für diese untypische Sportart, die von Figuren wie Michael Gerlach getragen wird.

Michael, der die Website von Kreuz&Quer, dem ersten SwimRun Verein in Deutschland, betreibt und bei mehreren Rennen eine zentrale Rolle spielt, bietet einen wertvollen Einblick in den aktuellen Stand des SwimRun in Deutschland. Von seinen bescheidenen Anfängen bis hin zu seinen nachhaltigen Praktiken spiegelt sein Werdegang die eigentliche Entwicklung dieses Sports wider.

Ein in der Natur verwurzeltes Abenteuer

Michaels Geschichte beginnt in Zehdenick, einer kleinen Stadt 70 km nördlich von Berlin. Umgeben von über 50 Seen – ehemalige Tongruben, die in Naturoasen verwandelt wurden – ist die Region zum idealen Spielplatz für Outdoor-Fans geworden. Nachdem er elf Jahre lang in der deutschen Armee gedient und Lizenzen als Coach für Ausdauersport und CrossFit erworben hatte, wechselte Michael zu SCC EVENTS, einem führenden Unternehmen im Bereich Ausdauersport.

Die Idee zum SwimRun kam ihm während eines Projekts in Rheinsberg, einer weiteren Region mit vielen Wäldern und Seen. „2016 war das Jahr, in dem der SwimRun Rheinsberg zum ersten Mal stattfand“, erinnert sich Michael. Mit Berlin in der Nähe und dem guten Ruf von SCC EVENTS zog die Veranstaltung schnell Aufmerksamkeit auf sich. Doch trotz seiner malerischen Anziehungskraft stand der SwimRun einer harten Konkurrenz durch etablierte Ausdauerdisziplinen wie Triathlon und Trailrunning gegenüber.

Michaels Hintergrund im Ausdauersport und im Veranstaltungsmanagement gab ihm das nötige Rüstzeug für Innovationen mit auf den Weg. Ihm fiel auf, dass die Naturlandschaft rund um Zehdenick und Rheinsberg perfekt für SwimRun geeignet ist. „Im Sommer begannen wir, das Schwimmen in unsere Outdoor-Trainingseinheiten einzubauen“, erklärt er. Diese zu Beginn spielerische Kombination von Schwimmen und Laufen legte den Grundstein für das, was später zu einer beliebten lokalen Veranstaltung werden sollte.

Navigieren in einer konkurrierenden Sportlandschaft

Die Ausdauersportszene in Deutschland wird vom Triathlon dominiert, was für den SwimRun sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung darstellt. Laut Michael behindert die Integration von SwimRun in die Triathlonverbände seine unabhängige Entwicklung. „In Deutschland haben wir so etwas wie eine einheitliche Verbandsregel. Ein SwimRun-Verband wird also nicht entstehen“, erklärt er.

Diese „Ein-Verband-Regel“ bedeutet, dass alle Ausdauersportarten unter der Schirmherrschaft bestehender Verbände, in diesem Fall der Deutschen Triathlon Union (DTU), zusammengefasst werden müssen. Dies bietet zwar organisatorische Unterstützung, schränkt aber auch die Möglichkeiten ein, eine eigene Identität zu entwickeln. Infolgedessen steht der SwimRun im Schatten des Triathlons, der eine immense Popularität und eine gut etablierte Infrastruktur genießt.

Um den Sport zu vergrößern, schlägt Michael vor, Trailrunner als potenzielles Publikum anzusprechen. Trailrunner teilen bereits eine Liebe zur Natur und zu anspruchsvollem Gelände, was sie zu natürlichen Kandidaten für den SwimRun macht. Sich auf das Engagement junger Menschen zu konzentrieren und zugängliche Veranstaltungen zu schaffen, könnte darüber hinaus helfen, die Basis zu verbreitern.

Michael spricht die Eintrittsbarrieren an: „Jeder macht sich Sorgen, dass er mit Schuhen schwimmen und in nasser Kleidung laufen könnte.“ Diese Bedenken sind legitim, aber oft unbegründet, sobald die Teilnehmer den Sport für sich entdeckt haben. „Weniger als 10 % der Leute, die ich kenne und die den Sport ausprobiert haben, haben ihn dann nicht gemocht“, fügt er hinzu und betont die universelle Anziehungskraft des SwimRun, sobald man seine anfänglichen Bedenken überwunden hat.

Eine Gemeinschaft aufbauen

Damit der SwimRun gedeiht, betont Michael die Bedeutung lokaler Initiativen. In Zehdenick, einer Stadt mit 12.000 Einwohnern, gibt es bereits 30 aktive Swimrunner – ein Beweis für die Macht des gemeinschaftlichen Engagements. Er glaubt, dass ähnliche Bemühungen in ganz Deutschland zu bedeutenden Ergebnissen führen könnten.

Zu den Schlüsselstrategien gehören die Förderung der Teilnahme von Jugendlichen, die Organisation von Vereinsläufen und die Nutzung vorhandener Infrastruktur. Beispielsweise bietet der SwimRun Deutschland Cup wunderschöne Orte wie Rheinsberg, Arendsee und die  ÖtillÖ Organisation bringt 2025 ein Event auf Rügen, mit verschiedenen Strecken für alle Altersgruppen. Darüber hinaus passen nachhaltige Praktiken, wie die Verwendung von wiederverwendbaren Bechern und lokalen Produkten, zu den ökologischen Werten Deutschlands.

Michael betont auch die Rolle von Mundpropaganda und sozialen Netzwerken bei der Bewusstseinsbildung. „Jeder macht sich Sorgen darüber, mit Schuhen zu schwimmen und in nassen Kleidern zu laufen“, sagt er , und spricht damit die gängigen Vorstellungen an. Wenn die Leute es jedoch erst einmal ausprobiert haben, verlieben sie sich oft in den Sport.

Er teilt eine persönliche Anekdote: „In Zehdenick haben wir etwa 12 000 Einwohner, und wir haben bereits 30 Swimrunner. Ich würde nicht erwarten, dass es in Berlin 30 echte SwimRunner gibt“. Diese Diskrepanz unterstreicht die Bedeutung lokaler Bemühungen und des Aufbaus einer Gemeinschaft.

Events mit Inspiration

Wenn er Läufe organisiert, legt Michael Wert auf Authentizität und Inklusivität. Auch Veranstaltungen wie die SwimRun Urban Challenge Tegel in Berlin verbinden urbane Umgebung und Natur und schaffen unvergessliche Erlebnisse. Währenddessen verleihen Neuheiten wie ÖtillÖ Rügen der nationalen Serie internationales Renommee.

Ihr Ansatz betont die Essenz des SwimRuns: Teamwork und Verbindung. „Es ist nicht wie ein Triathlon ohne Fahrrad“, betont er. Indem sie diesen Schwerpunkt beibehalten, hoffen die Organisatoren, die einzigartige Identität des Sports zu bewahren.

Michael erläutert: „Ich selbst bin nur bei zwei Rennen in der Organistaion: Rheinsberg und Zehdenick. Die anderen Rennen werden von anderen Gruppen oder Unternehmen organisiert.“ Trotz des kollaborativen Charakters des Sports achtet Michael darauf, dass seine Rennen seine Philosophie widerspiegeln. „Die wichtigsten Dinge für mich sind der natürliche Flair der Rennen, Strecken für junge Leute zu haben und sich auf die Teams zu konzentrieren“, bekräftigt er.

Nachhaltige Praktiken und Klimawandel

Nachhaltigkeit ist ein Grundwert der deutschen Kultur, und SwimRun-Veranstaltungen sind da keine Ausnahme. Michael Gerlach betont die Bedeutung umweltfreundlicher Praktiken bei der Organisation von Rennen. „ Wir verwenden ausschließlich wiederverwendbare Becher. Jeder Teilnehmer muss seinen eigenen Becher für den gesamten Lauf mitbringen“, erklärt er. Diese einfache, aber effektive Maßnahme reduziert den Plastikmüll erheblich.

Außerdem legt er Wert auf Herkunft und Qualität des Essens, das bei seinen Veranstaltungen serviert wird. „Unser Essen ist lokal und biologisch“, merkt Michael an und unterstreicht damit das Engagement für Nachhaltigkeit.

Ein weiterer entscheidender Aspekt ist der Transport. Obwohl ursprünglich Bus-Shuttles vorgeschlagen wurden, um Fahrgemeinschaften zu fördern, wurde der Schwerpunkt auf die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs gelegt. „Man kann leicht mit dem Zug anreisen“, sagt Michael und betont, dass die Orte auf umweltfreundliche Weise erreichbar sind.

Diese Praktiken stehen nicht nur im Einklang mit der starken Umweltethik Deutschlands, sondern sind auch ein Beispiel für andere Ausdauersportarten. Durch die Priorisierung der Nachhaltigkeit tragen SwimRun-Veranstaltungen dazu bei, das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen und inspirieren die Teilnehmer zu grüneren Gewohnheiten.

Blick in die Zukunft: Wachstum und internationale Abenteuer

Da der SwimRun an Dynamik gewinnt, plant Michael einen aufregenden Zeitplan für 2025. Von Ultra-Trails bis hin zu internationalen Wettkämpfen wie dem Hydra SwimRun in Griechenland spiegelt sein Programm die wachsende Vielfalt des Sports wider. Auf nationaler Ebene versprechen Veranstaltungen wie der SwimRun Rheinsberg und der SwimRun 2 Elements, dank der Mundpropaganda und der Viralität der sozialen Netzwerke, immer größere Menschenmengen anzuziehen.

Michael teilt seine bevorstehenden Pläne mit: „Als nächstes steht im Juni der SwimRun Rheinsberg an. Im Juli werde ich an einem Backyard-Ultra teilnehmen. Vielleicht werde ich für den Backwaterman SwimRun nach Österreich reisen. Im August findet der SwimRun Arendsee statt. Im September werde ich am SwimRun 2 Elements, am neuen ÖtillÖ Rügen und am SwimRun Urban Challenge in Tegel (Berlin) teilnehmen.“

Diese Veranstaltungen zeigen nicht nur Michaels Engagement für den Sport, sondern auch die wachsende Attraktivität und Vielfalt des Swimruns in Deutschland.

Selbst aktiv werden!

Der SwimRun ist vielleicht noch dabei, seinen Platz in Deutschland zu finden, aber seine Zukunft leuchtet hell. Mit Enthusiasten wie Michael Gerlach am Ruder ist der Sport auf dem besten Weg, aus seiner Nische herauszukommen. Wie Michael so schön sagt: „SwimRun muss man einfach ausprobieren“. Für diejenigen, die bereit sind, sich ins Wasser zu stürzen, sind die Belohnungen immens – eine Chance, sich mit der Natur zu verbinden, dauerhafte Beziehungen zu knüpfen und persönliche Grenzen zu erweitern.

Ob Sie also ein erfahrener Sportler oder ein neugieriger Anfänger sind, warum schließen Sie sich nicht der Swimrun-Revolution an? Wer weiß? Vielleicht entdecken Sie Ihr nächstes großes Abenteuer inmitten der deutschen Wälder und Seen.

✍️ Akuna / Michael Gerlach / NotebookLM
IG: @kreuz_und_quer_swimrun
info@kreuzundquer-swimrun.de
https://kreuz-und-quer-swimrun.jimdofree.com/

[übersetzt mit DeepL]