ÖTILLÖ Final 15 k

Barbara und Julian haben ja das große Los gezogen und starten dieses Jahr bei der Weltmeisterschaft. Der ÖTILLÖ Worldchampionship. Da ich nicht „nur“ zum Begleiten mitkommen wollte, nutze ich die Gelegenheit an dem Sprint dem ÖTILLÖ Final 15 K 2 Tage vorher teil zunehmen. Als Partner ist ganz spontan und schnell Michael Gerlach vom SwimRun Rheinsberg mitgekommen. Merci dafür. Das hat wunderbar gepasst.

Vorbereitung wäre auch nicht schlecht

Der Morgen verläuft ganz bequem. Wir haben Zeit für ein gemütliches Frühstück, bevor Michael und ich mit dem Damenrad von Näsudden nach Grybbnhaven rüber gurken. Dort ist die Registrierung und wir werden alle in einer Fähre nach Ornö verfrachtet. Briefing findet zeitsparend auf der Fähre statt. 9 swims ?? Hm – bisher gingen wir von 6 aus. Na gut, auch recht. Oder doch nicht? Ich gestehe, ich hab mich im Vorfeld nicht so recht mit der Strecke befasst. Letztendlich hat sich Barbara um alles gekümmert und uns am Vorabend die einzelnen Streckenabschnitte erklärt: 8km Rennen – 260 Schwimmen – dann lauter kurze Abschnitte und zum Schluß noch mal 3k laufen. Insgesamt 1k Schwimmen. Fast schon wenig.

Jetzt steht auf dem Plan : 500m Laufen – 1200 Schwimmen… so mal für den Anfang.

Egal

Michael ist cool und so nehmen wir es halt, wie es kommt. Dann schwimmen wir halt mehr. Vielleicht nicht das schlechteste. Schwimmen habe ich dieses Jahr viel trainiert. Laufen weniger. Ich bremse Michael beim Start gleich etwas ein und wir trollen uns entspannt zum Schwimmen. Gestern habe wir noch das Handling mit Leine geübt. Heute wird gleich praktiziert.

Ungewohnt: Wir schwimmen im Pulk! Meistens ist das Schwimmen etwas einsam. Hier muss man richtig aufpassen. Nach der ersten Boje entscheide ich mich für die Aussenbahn. Wir ziehen ruhig vorbei und steigen ziemlich weit vorne im Feld aus dem Wasser. Im Laufen fallen wir dafür auch ziemlich schnell wieder nach hinten weg. Ich bin wieder mal zu schwer und nicht im Saft. Sorry Michael.

Hornissen

Viel Schotterstrasse, bevor es dann doch endlich auf den Trail geht. Der ist dafür einfach schön. Plötzlich entsteht vor uns etwas Tumult. Wir verstehen kein schwedisch und denken, die Mädels tun sich halt schwer im steilen Gelände bergab. Aber es handelt sich um einen aufgescheuchten Hornissenstamm. Bevor ich die Dinger überhaupt realisiere, habe ich schon zwei schmerzhafte Stiche. Reflexhaft geben wir Gas. Einfach durch, bis wir wieder im freien Gelände stehen. Puhh.. Die Dinger tun weh. Ein Stich am Knie, der andere an der Oberlippe. Zum Glück hatte ich meinen Mund zu. Das hätte sonst böse enden können. 200 Meter weiter geht es ins Wasser. Kühlung für die Stiche. Bestens. Ich bitte Michael, vorne zu schwimmen und entspann erst mal hinten dran. Kurzer Landgang und gleich noch mal Spülung…  Die Stiche haben sich etwas beruhigt. Der an der Lippe verursacht Zahnschmerzen. Laufen ist sicherlich die beste Therapie.

Viele Quallen

Es ist immer wieder von Vorteil, sich am Tag vor dem Rennen in das Wasser vor Ort zum anschwimmen zu begeben. So waren wir auch gestern nach der Anreise noch kurz auf einer vorgelagerten Insel zum kurz testen. Wie ist die Temperatur? Wie salzig ist es? Strömung? Grob, was erwartet mich da? Wir waren erstaunt über die hohe Anzahl von Quallen. Das hat mich schon verunsichert. Laut Wikipedia sind die Ohrenquallen aber weitestgehend ungefährliche Zeitgenossen. Das beruhigt. Im Rennen haben wir die vor allem auf Ornö in ganz ordentlicher Dichte durchschwommen. Fühlt sich am Anfang seltsam an, wenn man beim Armzug so ein Ding erwischt…. Aber alles ok…

Viele schmale Trails

Auf den kleinen Inseln zwischen Ornö und Utö gibt es eigentlich nur ganz schmale, herrliche Trails im Wald, zwischen der Heide oder wegloses Gelände über Felsen. Einfach toll. Äste hängen einem im Weg, Baumstämme sind zu überspringen. Es macht Spaß. Ich komm dann endlich doch besser ins Laufen rein. Bremse mich aber immer wieder, sobald es bergauf geht. Scheiß Langdistanzmodus.   Michael muss sich da leider etwas viel anpassen. Hügelauf Schneckengang. Hügelab lass mal laufen…  Es kommen nur noch kurze Schwimmen, bei denen wir uns vorne abwechseln.

Zurück auf Utö

Was wir sind schon wieder auf Utö? Irgendwie ist die Fähre heute früh eine gefühlte Ewigkeit gefahren… Und jetzt? Alles fast schon vorbei? Noch 3 weitere Schwimmen und den Hügel in Grybbnhavn hinauf zum Vardshus, dann sind wir auch schon durch.

Fazit: Tolle Strecke! Viel Natur! Hornissen brauche ich nicht! Und das nächste Mal muss ich vorher laufen üben.

PS: im Internet war übrigens die korrekte Strecke. Man sollte halt doch mal selber nachsehen….