Bericht von Martina Bolváry

Rennbericht Rheinsberg – aus der Sicht einer Frau

Ich bin morgens aufgewacht und schrieb noch meinem Vater „heute hab ich keinen Bock zu racen, ich werd einfach an den Start gehen und die Runde genießen“. So der Plan… Also bin ich mit meiner Hündin rüber von unserem Übernachtungsplatz im Camper zum Start. Dort durfte ich sie bei Hundesitter-Sponer am Myswimshop-Stand von Stefan abgeben, der das Tierchen gut im Griff hatte.

So konnte ich beruhigt an den Start gehen. Dieses seltene Mal bin ich auch Solo gestartet. Mein Ötillö-Partner Christian ist mit Matthias, den wir auch bei der WM in Schweden kennengelernt haben gestartet – dazu später mehr. Ich reihte mich in die Solo-Reihe ein. Die Teams wurden zuerst auf die Strecke geschickt, anschließend die Solos auch in mehreren Wellen.

Startpfiff

Erstmal „locker“ loslaufen und die ersten 200m zum ersten Swim sortieren, Platz finden und ruhig an der schmalen Treppe rein. So wie ich das immer mache. Das Gedrängle hab ich so unfassbar dick, denn der Weg ist ja noch lang und da lohnt es sich nun wirklich nicht, sich schon am ersten Schwimmabschnitt zu prügeln!

So bin ich ins Wasser auf die erste Strecke Richtung „Obelisk“. Ein tolles Gefühl mit all den Schwimmern in einer Reihe mit Blick auf das herrliche Schloss von Rheinsberg. Das hab ich erstmal genossen und versucht hier gut vorzuarbeiten, aber Ruhe zu bewahren, denn der lange Laufabschnitt von ca. 5km stand noch bevor. Also smooth aus dem Wasser, smooth den Hügel hoch und smooth weiter, immer mit dem Wissen, dass ich den Spaß nochmal machen darf.

Beim Gang in den zweiten Swim bekam ich von einer Dame Druck von hinten. Es ging ihr an dem doch recht schwierigen Einstieg wohl nicht zu schnell ins Wasser – nur nicht stressen lassen! Also hab ich brav auf die Hinweise der Helfer gehört und bin gemütlich ins Wasser rein. Die Dame war im Racemode! Gut, lass sie vorüber ziehen, wenn sie es unbedingt will, dachte ich mir noch. Naja und dann zog sie nicht sondern versteckte sich in meinem Wasserschatten. OK jetzt war ich im Racemode! Dennoch besonnen, weil ja noch ca. 15km vor mir, ging ich auf Zug. Marathontempo quasi. Und zog das Ding durch bis zum Schluss, immer mit der Devise „if you can’t race with a smile, go slow. If you can race with a smile, go crush it!“.

Helfer-Boost

Es hat sau viel Spaß gemacht die schönen Singletrails auf dem weichen Waldboden zu laufen und dazu eine perfekte Mischung aus Schwimm- und Laufabschnitten zu genießen. Der Wald herrlich grün und duftend und das Wasser angenehm und ruhig. Die Helfer waren zu jeder Zeit super nett und hilfsbereit, was ich ihnen auch brav auf der zweiten Runde immer wieder mitteilte! Gerade bei Rennen, die auch noch teilweise eine gute Orientierung benötigen, sind die Helfer das A und O! Und das ein oder andere High-Five mit einem Helfer, kann ein echter Powerboost sein! Probiert’s aus!

Der letzte Swim ging dann wieder Richtung erstem Schwimmeinstieg mit Blick auf den bezaubernden Hafen von Rheinsberg und das schöne Schloss auf der rechten Seite. Die letzten 200m zum Ziel kann man dann nochmal richtig genießen und sich feiern lassen! Als erste Dame im Ziel habe ich das dann auch gemacht und mit lautstark über den Sieg gefreut! Sowas hat man ja schließlich nicht alle Tage!

Martina Bolvary Rheinsberg - Foto SCC Events
Martina Bolvary Rheinsberg - Foto SCC Events
Martina Bolvary Rheinsberg - Foto SCC Events
Martina Bolvary - Foto: Hokey Cokey SwimRun

Martina ist seit 2019 aktiv im SwimRun-Geschehen dabei. Angefangen hat sie klassisch mit Laufen zum See, Schuhe aus, rein ins Wasser, Schuhe wieder an und Weiterlaufen. Irgendwann hat sie mit Christian Götz ein Team gebildet und startete 2019 das erste Mal beim Backwaterman in Ottenstein. Seit dem sind einige Rennen ins Land gezogen, bis sie 2022 mit ihrem Teamparter die WM in Schweden finishen durfte.

Wenn sie nicht SwimRun, schwimmt sie viel im Freiwasser und durfte hier auch schon einige Erfolge verzeichnen (1. Frau auf 14km beim Backwaterman, Starnberger See Längsqueerung 20km) oder läuft mit ihrer Hündin Ultras wie etwa beim KiniTrail.

Ansonsten ist die ausgebildetete IT Projektleiterin selbständige Fitness-, Gesundheits- und Ernährungsberaterin und hilft Schwimmern bei ihrer Technikverbesserung in der Halle und im Freiwasser. Folgt gerne @bathing_bolvary für weiteren Badespaß mit ihr.