Für die Teilnahme am Starnberger See Schwimmen haben wir uns sehr spontan nach dem Engadin SwimRun entschieden. Leider mussten wir feststellen, dass alle 400 Plätze bereits vergeben waren, die Freigabe von 50 zusätzlichen Startplätze wurden für den 7. Juli angekündigt, so dass wir doch noch Hoffnung hatte, teilnehmen zu können.

schwierige Anmeldung

Und so saß ich am 7. Juli um Punkt 12 Uhr vor dem Rechner um 2 Plätze für uns zu ergattern. Und was passierte… erst einmal gar nichts, denn der Server der Veranstalterseite war für die nächsten 10 Minuten nicht erreichbar. Mist, die letzten 50 Plätze waren anscheinend begehrter als erwartet. Mehrere parallele Browser-Fenster und ständiges Aktualisieren der Veranstalterseite endeten im Leeren… Doch plötzlich war die Seite für einen kurzen Augenblick erreichbar und ich konnte mich anmelden. Alle erforderlichen Daten eingetragen, 2 Startplätze ausgewählt und die Registrierung abschicken. Super, doch noch geschafft….

Keine 5 Minuten später traf eine Bestätigungs-Email ein mit der Anmerkung, dass pro Nutzer nur ein Startplatz vergeben werden kann. Mist, also noch einmal von Vorne anfangen und einen weiteren Benutzer anlegen…. In der Zwischenzeit war die Veranstalterseite erneut nicht erreichbar und es hieß erneut den Aktualisierungsbutton bis zur Weißglut zu klicken. Nachdem die Seite endlich wieder erreichbar war, waren leider alle 50 Reststartplätze vergeben.

Anfahrt

So musste ich mich am Samstag in der Früh um 6 Uhr leider alleine auf den Weg von Ulm nach Possenhofen machen. Das frühe Aufstehen wurde zum Glück mit einer leeren Autobahn belohnt, so dass ich pünktlich um 7:45 Uhr in Possenhofen ankam und einen der letzten Parkplätze ergattern konnte.

Nach dem Abholen der Startunterlagen ging es gleich zum Umziehen und einschwimmen. Trotz einer Wassertemperatur von 24,5°C entschied ich mich mit Neoprenanzug zu schwimmen. Erstens der besseren Wasserlage wegen und zweitens dem Gefühl, dass man nicht untergehen kann.

So langsam wurde ich dann doch ein wenig nervös, da meine bisher längste Schwimmstrecke am Stück gerade einmal 2km betrug. Hier hieß es nun 2km rüber nach Leoni schwimmen und dann nach einem kurzem Landgang direkt zurück nach Possenhofen. Da ich mich in der Zwischenzeit auch für die 5km beim Rottachsee Schwimmen angemeldet habe, war dies die ideale Gelegenheit zu schauen, ob ich der langen Strecken gewachsen bin.

Das Rennen

Um Punkt 8:50 fiel schließlich der Startschuss und es gab kein Zurück mehr, jetzt hieß es Augen zu und durch. Gestartet wurde auf einer Breite von ca. 100 Metern, so dass die üblichen Prügeleien wie beim Triathlonstart ausblieben. Nach einer Weile der Aufregung und 2er-Atmung fand ich langsam in meinen Rhythmus und konnte mich auf das Rennen und vor allem die Orientierung konzentrieren. Da wir der Sonne entgegen schwammen und ein wenig Welle sowie Strömung hatten, war es am Anfang schwierig das Hotel in Leoni ausfindig zu machen und hieß es erst einmal der großen Menge einfach hinterher schwimmen. Nach gut einer halben Stunde war das Hotel dann doch gut sichtbar und ich freute mich bald die Hälfte der Strecke hinter mich gebracht zu haben.

Die restliche Strecke bis zum Erreichen des Ufers kam mir dann doch noch wie eine kleine Ewigkeit vor. Endlich angekommen ging es eine kleine Treppe auf den Steg hinauf, wo es Wasser und Energy gab, welches dank der Wassertemperatur und der prallen Sonne dankend angenommen wurde. Dann ging es direkt an das Ende des Stegs und mit einem beherzten Sprung in den zweiten Teil des Rennens.

Orientirung wird besser

Mit der Sonne im Rücken war der Zielbogen in Possenhofen die ganze Zeit sichtbar was eine deutlich bessere Orientierung verschaffte. Nach einer kurzen Weile und nach Ausweichung einiger entgegenkommender Schwimmer fand ich in meinen Rhythmus zurück und steuerte direkt auf Possenhofen zu. Nach 5 Minuten traf ich dann auf einen gleichschnellen Schwimmer, mit dem ich dann nebeneinander die gesamte Reststrecke in Richtung Ziel geschwommen bin. Letzter Umstand hat deutlich über die einsetzende Müdigkeit und Motivation hinweg geholfen. An dieser Stelle noch ein großes Dankeschön an den unbekannten Mitschwimmer! Nach gut 1:27 Std. bin ich schließlich glücklich mit der Gewissheit im Ziel angekommen, dass 4km Schwimmen am Stück machbar sind und die 5km im Rottachsee zu bewerkstelligen sind.

Der Zeitnahme-Chip wurde umgehend gegen das Finisher-T-Shirt eingetauscht und die Verpflegungsstellen geplündert, bevor es direkt zurück nach Ulm ging.

Fazit: Ein schönes, sehr gut organisiertes Rennen mit tollen Teilnehmern (zwischen 14 und 73 Jahren) und einer idealen Location. Nächstes Jahr wieder, dann aber rechtzeitig angemeldet.

Julian